Wir möchten gerne zeigen, was hinter Menschen für Menschen steckt und warum wir genau diese Organisation unterstützen. Die folgenden Texte und Bilder stammen aus dem Jahresbericht 2014 von Menschen für Menschen und fassen treffend zusammen, wie die Organisation arbeitet, wofür Sie sich einsetzt und was ihre Ziele sind.
"Wir" steht im folgenden Text für die Stiftung Menschen für Menschen.
Ziel der Stiftung Menschen für Menschen ist es, die Menschen, die sie unterstützt, in einem überschaubaren Zeitrahmen zu befähigen, ihre Lebensumstände aus eigener Kraft weiter zu verbessern – bis eines Tages, so die Vision, Äthiopien keine Hilfe von außen mehr benötigt.
Um dies unserer Satzung gemäß zu verwirklichen, führen wir Maßnahmen durch und stellen Mittel bereit für die Verbesserung der Wasser- und Nahrungsmittelversorgung, des schulischen Bildungswesens, der allgemeinen und beruflichen Weiterbildung, der Gesundheitsprävention und medizinischen Versorgung, der Infrastruktur sowie der Land- und Viehwirtschaft. Auch unterstützen wir den Schutz der natürlichen Ressourcen und klären über die gesundheitlichen Folgen schädlicher Traditionen auf.
Darüber hinaus betreibt Menschen für Menschen Bewusstseinsbildung, um die Bevölkerung der Industrieländer für die Notsituation der Menschen in armen Ländern zu sensibilisieren und sie über die Arbeit der Stiftung in Äthiopien zu informieren. Medienarbeit, Veranstaltungen und öffentlichkeitswirksame Kampagnen sind hierbei die Instrumente.
Menschen für Menschen will dauerhafte und tragfähige Veränderungen anstoßen. Hierzu setzen wir auf das Prinzip der integrierten ländlichen Entwicklungsprojekte. Gemeinsam mit der Bevölkerung, die viel Engagement und Arbeit einbringt, gehen wir die [unten] dargestellten und für eine nachhaltige Entwicklung nötigen Maßnahmen an und verzahnen sie miteinander.
Mehr als 700 gut ausgebildete äthiopische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für uns in den
Projektgebieten tätig. Der Einsatz eigener Kräfte ist für uns effektiver, kostengünstiger und nachhaltiger, als fremde regionale Organisationen einzubinden, deren Arbeit wir nicht eingehend genug kontrollieren können und deren Standards das von uns erwartete Niveau meist nicht erreichen.
In den Projektgebieten werden Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Agrarökologie, Wasser, Gesundheit, Frauenförderung, Infrastruktur und Soziales umgesetzt, die alle ineinandergreifen und sich ergänzen.
Bau von Schulen, Ausbildungszentren sowie Alphabetisierungskurse gegen den Bildungsnotstand
Sicherung der Nahrungsversorgung durch verbesserte Anbau- und Viehzuchtmethoden sowie Terrassierung und Aufforstung gegen die Bodenerosion
Brunnen, Quellfassungen und Wasser- reservoire zur Versorgung mit sauberem Trinkwasser
Bau und Ausstattung von Gesundheitsstationen gegen die medizinische Unterversorgung
Weiterbildungsprogramme, Kleinkredite und Aufklärung für die Besserstellung der Frauen
Straßen- und Brückenbau zur Anbindung entlegener Gegende
Soziale Unterstützung für Menschen in besonderen Notlagen
Alle unsere Maßnahmen orientieren sich an der Maßgabe, Hilfe zur Selbstentwicklung zu leisten und so zur nachhaltigen Entwicklung der jeweiligen Region beizutragen. Das heißt: Alle Projekte und erzielten Fortschritte müssen fundiert und auf Dauer angelegt sein. So wird sichergestellt, dass sie auch nach unserem Rückzug aus dem betreffenden Gebiet fortbestehen und von der Bevölkerung und den Behörden weitergeführt werden können.
Ganzheitlicher Ansatz.
Um mit begrenzten Mitteln möglichst viel zu erreichen, plant Menschen für Menschen jedes Projekt sehr sorgfältig. Ausgangspunkt sind stets die konkreten lokalen Bedürfnisse, die im Austausch mit der Bevölkerung ermittelt werden. Da die vorgefundenen Probleme in der Regel miteinander verwoben sind, ist es selten sinnvoll, einzelne Missstände isoliert zu bekämpfen. Wir verfolgen deshalb einen ganzheitlichen Ansatz und planen unsere Projekte auf lange Sicht.
Partnerschaft mit den Menschen vor Ort.
In allen Projektregionen beteiligen wir die Bevölkerung aktiv an der Projektarbeit. Einzelprojekte wie der Bau einer Gesundheitsstation, einer Kleinbewässerungsanlage oder das Anlegen von Erdterrassen sind in der Regel Teil eines langfristig ausgerichteten integrierten Entwicklungsprojekts. So festigt sich über die Jahre eine partnerschaftliche Zusammenarbeit. Auf dieser Basis kann das wichtigste Projektziel erreicht werden: Die Bevölkerung und die lokalen Behörden nehmen die Entwicklung ihrer Region Schritt für Schritt selbst in die Hand – so lange, bis wir uns zurückziehen und das Projekt in die Selbstständigkeit entlassen.
Faire Bedingungen.
Zur Partnerschaft gehört Fairness. Das gilt nicht zuletzt auch beim Einsatz von Tagelöhnern. Seit 2014 verpflichten wir alle Bauunternehmen, die für uns Schulen in Äthiopien bauen, vertraglich dazu, diesen Hilfskräften unabhängig von ihrem Geschlecht einen fairen Mindestlohn zu zahlen. Außerdem ist für Arbeiten, die spezielle Risiken mit sich bringen, Schutzkleidung – etwa Helme oder Handschuhe – zur Verfügung zu stellen.
Langfristige Unterstützung.
Auch nach der Übergabe eines Projekts an die Bevölkerung und die lokalen Behörden bleiben wir für die Menschen ansprechbar. Regelmäßig besuchen Mitarbeiter von Menschen für Menschen das ehemalige Projektgebiet und bieten Beratung an. In Ausnahmefällen sind auch technische Investitionen möglich. So sichern wir den dauerhaften Erfolg unserer Projekte.
Karlheinz Böhm
© Circus Sambesi